Wieso findet der Pflegeberuf keine Anerkennung und wie kommen die Pflegepersonen überhaupt zu dem Schluss? Wobei wir meiner Meinung nach dringend differenzieren müssen, es gibt nicht die Pflegepersonen, sondern verschiedene Meinungen.
Die mit großer Reichweite haben fast schon ein Pflegeinfluenza-Geschäftsmodell daraus gemacht, vielleicht weil sie erkannt haben, dass sich die träge Masse einfach nicht bewegen lässt. Zur Verteidigung all dieser Beteiligten muss man fairer weise sagen, viele Pflegepersonen sind nicht bereit für bessere Bedingungen einzustehen.
Denn sie haben mit dieser „Pandemie“ wieder eine Chance verstreichen lassen und sich auf was eigentlich verlassen? Es gab nie Versprechungen, es war nur eine Hoffnung, dass sich nun alles ändern wird. Aber der Fokus war schnell gesetzt, denn 2021 interessieren die „Alten“ schon gar nicht mehr und wir werfen nur noch den Blick auf die hoch gelobten Intensivstationen, welche gewiss gute Arbeit leisten, aber eben auch Teil des Problems sind.
Ein paar Pflegepersonen engagieren sich vereinzelt, aber werden in ihrer Motivation immer wieder zurück geschmissen. Das Problem ist aber ein Gesamtgesellschaftliches. Denn Engagement kostet Zeit, ist mit viel Gegenwind geebnet und jedem Einzelnen sollte, auch wenn selbstverständlich niemand ein Querdenker ist, klar geworden sein, dass die Medien, allen voran die Öffentlich-Rechtlichen die Richtung vorgeben.
Wieso geben sie diese vor? Weil an entsprechenden Stellen die richtigen Menschen sitzen.
Nehmen wir das Beispiel mit den Bauern: wäre in den letzten Monaten nur halb so viel Fokus auf beispielsweise die Bauern gelegt worden, welche zu fast noch unmenschlicheren Bedingungen um ihre Existenz und unseren täglichen Konsum kämpfen, wäre das Bewusstsein für Natur und gute Landwirtschaft sicher nicht nur eine Forderung von „Fridays for Future“, welche am Ende ja doch alle nicht auf ihren Luxus verzichten wollen.
Und so können wir das auf vielerlei Problembereiche anwenden. Wir sollten nun endlich die Perspektive wechseln und vielleicht endlich mal Gesamtgesellschaftlich zusammen halten und nicht wegen einer ich sag es mal flapsi „schiefen Nase“ auseinander driften. Man wird nie zu 100% einer Meinung sein, aber wir müssen damit lernen umzugehen und versuchen gemeinsam für alle Belange der Gesellschaft einstehen.
Wie können Pflegepersonen enttäuscht reagieren, weil ihre Belange niemanden interessieren? Sie zeigen Tag täglich, dass sie es selbst akzeptieren. Und, dass wir uns in einer aktuellen gesamtgesellschaftlichen Krise befinden, scheint immer noch nicht bei allen angekommen zu sein. Jede Gruppe steht einzeln für sich und erreicht faktisch gar nichts.
Man hängt sich an Marginalitäten auf und mit dem Frame Querdenker, Links- und Rechts – eine Mitte gibt es ja nicht mehr – Leugner und was es da nicht alles gibt, sollte sich jeder selbst fragen in welchen Schubladen er täglich denkt.
Eines steht fest, die Zeiten ändern sich, doch der Mensch bleibt immer gleich und zeigt weiterhin mit dem Finger auf Minderheiten.
Und die Menschen denken vielfach über die Pflege, was jammern die andauernd, dann ändert doch was an euren Bedingungen. Aber die pflege blickt auf zu den großen Bloggern und hofft, dass die es schon richten werden – wobei hier wieder vergessen wird, dass ab einem gewissen Punkt manche Menschen ihre eigenen Interessen verfolgen.
Dann lese ich Posts und greife mir teilweise an den Kopf, wieso? Weil hier Argumente herangezogen werden die einfach so nicht stimmen. Wieso soll der Rest der Gesellschaft für uns Pflegepersonen mit aufstehen? Natürlich geht Pflege alle an, aber sie betrifft eben nur zu einem gewissen Zeitpunkt ganz wenig und man vergisst auch wieder schnell – wie wir ja bei dem Wahlergebnis ganz eindrucksvoll gesehen haben.
Ich sehe Parallelen, dass aktuell die Minderheit der Ungeimpften auch niemanden in der Gesellschaft interessieren, für sie gilt faktisch kein Grundgesetz mehr sondern 2G und alle machen brav bei dieser Ungerechtigkeit mit.
Also liebe Pflegepersonen, macht nicht die Anderen für die Zustände verantwortlich, sondern fangt endlich an, euch die richtigen Fragen zu stellen. Hat irgendjemand medial mitbekommen, dass in Berlin nicht nur Menschen für den Erhalt des Grundgesetzes demonstriert haben, sondern auch einige Bauern dort waren und ein paar Pflegepersonen? Nein? Vielleicht ist irgendwann auch deine Rote Linie überschritten.
Lasst uns am Ende festhalten, das Gesamtprinzip des Gesundheitssystems ist zynisch. In keiner Diskussion geht es um die Frage der bedarfsangemessenen Gesundheitsversorgung. Die Versorgung durch die Pflege ist grundsätzlich und immer zu teuer, sollte billig, schnell und wenig sein. Aber trotzdem werden weiterhin immer und immer wieder die gleichen Personen gewählt und die Masse der Menschen bleibt träge und hofft darauf, dass es die Anderen schon richten werden.
Eure Führungskraft ❤️
2 Antworten auf „Das Gesamtprinzip unseres Gesundheitssystems ist sarkastisch“
Danke für deine tolle Zusammenfassung der Lage! Du hast völlig recht! Ich arbeite seit 23 Jahren im APH als Therapeutin und kenne gut, was du ansprichst. Ich lebe die Verweigerung unmenschlicher Maßnahmen und Forderungen und mache so das Leben besser. Wenn mir das verwehrt wird – gehe ich. Wir müssen mit Allen einen Weg aus dem Globalismus und Zwang finden. Liebe Grüße Claudia
Hallo Claudia,
es freut mich, dass du auch die aktuelle Situation kritisch hinterfragst. Wie groß ist die Einrichtung denn in der du arbeitest?
Viele liebe Grüße
Sabrina