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Immer mehr glauben, eine Petition im Netz sei der richtige Weg

Die privaten Plattformen leben von großen Zahlen, viele Unterzeichner und eine breite Berichterstattung in den Medien bedeuten auch viele Spenden – und davon leben diese Plattformen.

Schreibtischprotest – es solidarisierten sich Tausende Empörte blitzschnell, und dennoch geschah exakt: nichts!

Jeden Tag möchten Menschen die Welt verändern – und immer mehr glauben, eine Petition im Netz sei der richtige Weg dafür. Hier fällt mir direkt die Petition des Stern Magazins ein, bei welchem 328.000 Menschen unterschrieben haben – im Verhältnis zu 83 Millionen Bürgern gar nichts. Viele gaben dafür ihr Gesicht, denn es war klar, das Quorum von 50.000 für eine Bundestagspetition sollte man locker erreichen und sein Gesicht für soziale Zwecke zu geben kommt in der Gesellschaft immer gut an.
Getrieben von all den tollen Beiträgen mit schönen Hochglanzbildern von Kasack tragenden Pflegepersonen kam als ich die Übertragung der Anhörung sah, ziemlich schnell die Ernüchterung. Denn ausgerechnet ein Arzt, welcher beim Stern als Journalist angestellt ist, sollte mal wieder die Pflege vertreten.

Was hat das Ganze denn nun gebracht?
Meiner Meinung nach gab es viel Reichweite für systemtreue Pflegepersonen, Aufmerksamkeit für den fast vergessenen Stern und ein wenig Beschäftigung für all die empörten Pflegepersonen rings herum welche sich täglich über das Klatschen aufregen, aber nicht bereit sind wirklich etwas für die Veränderung zu tun.
Ich bin ehrlich, diese Petitionen sind nur dazu da, um den Antragstellern Aufmerksamkeit zu verschaffen und vom wesentlichen abzulenken.

Viele Menschen haben ihre eigenen Vorstellungen von Gerechtigkeit, und um ihr zum Erfolg zu verhelfen, richten sie mal eben eine kleine Petition ein, online, ein paar Mausklicks reichen, auf OpenPetition, change.org, Campact! oder gleich auf der Webseite des Deutschen Bundestages.

Die privaten Plattformen leben von großen Zahlen, viele Unterzeichner und eine breite Berichterstattung in den Medien bedeuten auch viele Spenden – und davon leben diese Plattformen.

Derzeit wird eine Petition von Change.org durch die Social Media Kanäle getrieben. Titel: „Keine Corona-Impfpflicht für Kinder“. Interessant ist dabei folgender Aspekt: in Change.org ist u.a. Bill Gates investiert, welcher in den 20:00 Uhr Nachrichten bei der Tagesschau Sprechzeit für seine Impfkampagne erhielt.

Vielleicht blicken wir nun hinter die Kulissen von einer der erfolgreichsten privaten Petitionsplattform Betreiber, nämlich „Change.org“.
2017 wurde eine neue Investitionsrunde von mehr als 30 Millionen Dollar angekündigt, angeführt von Reid Hoffman, dem Mitbegründer von LinkedIn. Aber auch von keinem geringeren wie Bill Gates.

Die FAZ schrieb 2014:

Mit Change.org kann man richtig was losmachen: Massen mobilisieren und für oder gegen ausgewählte Ziele in Stellung bringen. Was ließe sich alles anstellen mit lancierten Kampagnen oder verhindern, indem man unliebsame Petitionen stoppt! Das haben wohl auch die Mächtigen des Silicon Valley erkannt und entschieden: Da müssen wir mit an Bord. Besser am Ruder als in der Schusslinie. Und so haben Bill Gates, Arianna Huffington, die Gründer von Yahoo, Twitter, Ebay und LinkedIn, Jerry Yang, Evan Williams, Pierre Omidyar und Reid Hoffman, mit weiteren netzkapitalen Schwergewichten 25 Millionen Dollar in die Hand genommen und sind bei Change.org eingestiegen. Damit das Unternehmen weiter wachse, in ihrem Sinne.

Denkt dran denkt selbst.
Eure Führungskraft mit ❤️

2 Antworten auf „Immer mehr glauben, eine Petition im Netz sei der richtige Weg“

Aber es gibt noch Open Petition und die e- Petition im Bundestag. Beide müssen ab 50.000 Unterschriften gehört werden. Das zeigt Politikern, mit welchem Widerstand sie zu rechnen haben und schliesst einen Strassenprotest nicht aus!

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