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Auswanderung

Krankenschwester wandert wegen Impfpflicht nach Schweden aus

Goodbye Deutschland kennen viele durch den Fernsehsender VOX. Dass ich einmal auswandern würde, hätte ich niemals für möglich gehalten. Viel zu wichtig war mir bislang, das Gewohnte und Vertraute um mich zu haben. Jetzt sprechen die Menschen um mich schwedisch und die Meisten wechseln sofort auf Englisch, wenn sie hören, wie katastrophal meine Schwedischkenntnisse sind. Die Entscheidung einiger weniger Menschen im Bundestag hat mich dazu genötigt, Deutschland zu verlassen. Nicht nur die Impfpflicht, auch das andauernde Tragen einer Maske und die aktuellen Zustände in der Pflege sind der Grund Deutschland den Rücken zu kehren. Hier in Schweden ist der Großteil der Menschen auch geimpft, aber es ist einfach kein großes gesellschaftliches Thema – zumindest nehme ich es so wahr. Wobei die Medien auch hier in Schweden verrückt spielen und man von dem angeblichen „Rechtsruck“ in Schweden als Ausländer überhaupt nichts merkt.

Inzwischen habe ich mich ganz gut eingelebt und habe endlich die Kraft gefunden, darüber zu sprechen. Meine Lebensgrundlage wurde mir durch einen Fingerschnipp (knäppa wie die Schweden sagen würden), eine unbedachte Entscheidung im Bundestag und den gesellschaftlichen Konsens darüber, dass sich meine Fachkompetenz einem Impfzwang unterordnen muss, gestohlen. Wie unbedacht diese Entscheidung war, vermag ich nicht zu beurteilen und ist auch nicht mehr wichtig.
Ich habe viel Zeit in Fachweiterbildungen und meine Bildung in die Pflege gesteckt. Das was man in Deutschland an Bildungsabschlüssen erreichen kann, habe ich erfolgreich abgeschlossen, aber für die Pflege in Deutschland ist das nun hinfällig.

Ja, Deutschland hat nun eine Krankenschwester weniger und natürlich interessiert das niemanden – doch am Ende steht da eine große Summe derer, die dem Land den Rücken bereits zugekehrt haben und noch zukehren werden. Kann man noch davon sprechen, dass sich dieses Land „derzeit“ auf Abwegen befindet?
Kontrolle soweit das Auge reicht und Schweden ist da nicht besser 😉
Hier wird wirklich jeder Cent-Betrag mit Karte bezahlt und ohne ID-Karte machst du in Schweden gar nichts. Das Pendant dazu ist der Deutsche Personalausweis. Die Impfquote ist in Schweden auch nicht anders als in Deutschland und zumindest offiziell gab es hier keine Impfpflicht. Wobei man Anfang des Jahres auch hier in Stellenbeschreibungen fand, dass eine Covid-19 Impfung vorausgesetzt wird.

Ich hätte nie gedacht, dass mich eine Zeit einmal so aufwühlen würde und ich aufgrund dessen entscheiden werde das Land – was ich wirklich sehr gemocht habe und ich mich immer damit identifizieren konnte – zu verlassen. Eigentlich vermisse ich nur den Rest der Familie der in Deutschland bleiben musste.

Was wünscht ihr euch, soll ich weiter über mein Leben, meine Meinung und meine Entscheidungen berichten?

Eine Antwort auf „Krankenschwester wandert wegen Impfpflicht nach Schweden aus“

Zu Ihrer Frage, ob Sie weiter berichten sollen.
Ich z.B. fände es interessant, Erfahrungsberichte über den Alltag mit weit fortgeschrittener Digitalisierung zu erfahren – von jemandem wie Sie, der mit kritischem Blick auf die Dinge um ihn herum schaut. „Ohne ID-Karte machst du gar nichts“. Wie wirkt sich das konkret aus. Gibt es noch analoge Ausweichmöglichkeiten. Kann man also trotzdem ohne Online-Zugang per ID-Karte zB mit Behörden oder Versicherungen noch telefonisch, per mail oder per Briefpost kommunizieren. Kann man Anträge noch analog auf Papier stellen. Sowas halt. Aus den Niederlanden weiß ich, dass die in der Hinsicht ebenfalls „weiter“ sind als Deutschland. Dort muss man es sportlich sehen, ohne DigID zu leben und von allen Institutionen, zu denen man Kontakt halten (muss), im Internet eine Postanschrift zu finden und per Brief zu kommunizieren. Was weitgehend schwierig gemacht wird, nach langer Sucherei aber immer noch möglich ist. Unter dem Aspekt lebt es sich in Deutschland angenehmer. Ist so etwas in einem Land wie Schweden, von dem ich vermute, dass die da dort noch „weiter“ sind, überhaupt noch möglich.

Und wie ist das mit dem Bargeld. Könnte man es denn noch benutzen, wenn man will oder wird es gar nicht mehr genommen?

Derartige Erfahrungsberichte wären ein Blick in die Zukunft. Auch, wenn es von Ihrem eigentlichen Thema etwas wegführt. Aber vielleicht interessiert andere Leser das ja auch.

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