Me, Myself and Mrs. Change – wieso ich Gesundheits- und Sozialmanagement studiere
Mein Name ist Sabrina und ich bin Krankenschwester.
Seit über 15 Jahren arbeite ich in der Pflege – bereut habe ich es nie – aber geträumt habe ich immer von besseren Arbeitsbedingungen.
Vielleicht kann man diesen Wunsch mit einem sehr naiv gedacht bezeichnen – das weiß ich jetzt auch 😉
Aber ich bin nicht der Typ Mensch der sich gerne ohne jegliche Evidenz sagen lässt
„das war schon immer so und deshalb machen wir das so“ – für mich muss etwas begründet sein, soweit begründet, dass ich es nachvollziehen kann.
Deshalb begrüße ich die Pflegewissenschaften – unsere Wissenschaft – die Wissenschaft der Pflege.
Wenn ich aufgrund von Daten etwas nachvollziehen kann und das tue ich inzwischen, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
A. Den Kopf in den Sand stecken, jammern und zu sagen „es ist eben so“ und den Applaus in diesem Moment genießen
oder man wählt Alternative
B. die deutlich unbequemer ist. Man nimmt die Dinge selbst in die Hand und ist Mrs. „Change“ – raus aus der Jammerkultur!
In der Pflege fehlt es nicht an Protestbereitschaft – Überlastungs- und Gefährdungsanzeigen werden in vielerlei Bereichen unzählig geschrieben, sondern es fehlt an Widerstand, für seine Anliegen aufstehen und einzustehen – und genau das ist das Problem.
Pflegefachpersonen sind so empathisch, dass Sie Ihre Bedürfnisse dabei hinten an stellen und vielleicht kommt dann auch irgendwann „Superwoman“, Sie wird uns retten.
Vielleicht ändert sich auch was von selbst?
Nein – entweder wir nehmen es selbst in die Hand oder es wird immer so weiter gehen.
Ich beobachte dieses System seit 15 Jahren und es hat sich nichts geändert.
Ich will jeden ermutigen, steht mit mir auf, lasst uns die Pflege professionalisieren und zeigen, dass es das wert ist, dass wir eine eigene Wissenschaft besitzen.
Denn Pflege kann nicht Jeder!
Alternative B, bedeutete für mich also ich muss mich verändern, denn mein Umfeld tat es nicht, egal wie sehr ich mich dagegen auflehnte.
Ich durchlief in meiner bisherigen Zeit in der Pflege viele Bereiche – denn ich denke nur so kann man sich auch ein allumfassendes Bild machen.
Auch das war ziemlich ernüchternd denn egal in welchem Bereich (Krankenhaus – Normalstation und OP, Heilerziehungspflege – Autismus Wohngruppe, Senioreneinrichtung) ich tätig war, es lief immer gleich ab – woran es gefehlt hat, war immer das Personal und die nötige Zeit.
Als ich wusste, egal in welchem Bereich ich das arbeiten anfangen werde, es wird immer gleich ablaufen – war für mich klar – ich muss Widerstand leisten.
Also fing ich ein Bachelorstudium an – das fängt man natürlich nicht mal eben so an, aber das hier näher zu beleuchten würde hier den Rahmen sprengen – und ich studierte Gesundheits- und Pflegemanagement.
Ziel ist es die Pflege mit mehr Kompetenzen auszustatten, wir brauchen mehr Führungskräfte in den Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen, Heilerziehungseinrichtungen, ambulanten Pflegediensten, damit wir Einfluss nehmen können auf unsere Arbeit.
Denn die Politik arbeitet derzeit an der Pflege vorbei – aber wäre es ein Wunder denn Pflege kann nicht Jeder vor allem nicht ein Bankkaufmann.
Aber alleine schaffe ich das nicht – dazu brauche ich jeden Einzelnen von euch – gemeinsam können wir so viel bewegen.
2 Antworten auf „Me, Myself and Mrs. Change – was mich als Krankenschwester zum Gesundheits- und Sozialmanagement Studium gebracht hat“
Hallo, ich ziehe meinen Hut vor Ihnen, 1% Ihrer Einstellung bräuchten die Politiker weltweit dann würde vieles besser sein auf der Welt.
DANKE 👍 für diesen Beitrag!
Gruß Günter
Dankeschön. Super Beitrag. Habe vierzig Jahre als Arzthelferin gearbeitet. Deckt sich alles mit dem, was ich auch an Erkenntnis gewonnen habe.
Ich stimme zu hundert Prozent mit Ihnen überein. Herzliche Grüße, bleiben Sie stark und gesund 👍😍