Positiv Getestete pflegen positiv Getestete
Aus Personalmangel werden nun auch in Mellrichstadt infizierte Pflegekräfte eingesetzt, die sich aber ausschließlich um infizierte Bewohner kümmern dürfen, die auch in einem separaten Wohntrakt untergebracht sind.
Die Pflegekräfte hätten sich freiwillig dazu entschieden weil sonst die Versorgung nicht mehr sichergestellt werden hätte können – das Schwesternsyndrom.
Das Gesundheitsamt hat sich aufgrund dieser Versorgungslücke dafür entschieden, die infizierten Mitarbeiter weiter zu beschäftigen.
Wäre es hierbei nicht wichtig den Ct-Wert heranzuziehen?
Cycle threshold = Schwellen Zyklus
Ob jemand trotz eines positiven Corona-Tests nicht mehr ansteckend ist, kann der sogenannte Ct-Wert zeigen.
Je höher der Wert, desto weniger Virusmenge ist vorhanden.
Bei Proben mit viel Virusmaterial schlägt der Test oft schon nach 15 Ct-Runden an.
Ab etwa 30 Runden findet sich in der Regel aber kein Virus mehr, das vermehrungsfähig wäre.
Der Ct-Wert ist deshalb nach Angaben des RKI ein Wert, der „für die Verkürzung der Isolierungsdauer“ herangezogen werden könnte.
So schreibt dies die tagesschau.
Aber nichts desto trotz darf man doch nicht die Augen davor verschließen, dass der Pflegeberuf aufgrund vieler Aspekte unattraktiv ist und bereits ein Pflegekräftemangel, in einem Ausmaß vorherrschend ist, dass man die Präsenz nicht mehr leugnen kann.
Doch der Fokus verrutscht immer wieder und mit Kampagnen wie von Franziska Giffey „Ehrenpflega“ (700.000€) wird der Beruf nicht attraktiver.
Aber sind nicht gerade unsere Politiker stolz auf das Deutsche Gesundheitssystem – gerade wenn es um den internationalen Vergleich geht?
Was denkt sich ein Politiker dessen Partei für die Einführung des DRG Systems gestimmt hat (orientiert wurde sich an Australien, nur dort gibt es unzählige Ausnahmeregelungen bei der Abrechnung/Vergütung) und nie eine Evaluation (Empfehlung Managementinstrument: PDCA-Zyklus) diesbezüglich stattgefunden hat.
Während deutschlandweit der Fachkräftemangel steigt – allein in Krankenhäusern fehlen 50.000 (Ergebnis der Erprobung eines Pflegepersonalbemessungsinstruments) Pflegekräfte, in Senioreneinrichtungen sind es 120.000 (Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten der Universität Bremen im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums) Pflegekräfte – schickt der Spitzenverband der Krankenkassen die Pflegekräfte in Krankenhäusern nach Hause.
Haben wir aus unseren Fehlern gelernt?
Denn dies klingt für mich Paradox!
3 Antworten auf „Paradox: Aufgrund Personalmangels arbeiten erstmals positiv getestete Pflegekräfte weiter – Bayern und Bremen“
Danke sehr für diese Informationen, die man ja nicht aus der Quelle bekommt, wo sie zu finden sein sollten. Alle Achtung.
Unsere Intensivstation in Deutschland sind ja gut besetzt, was aber auch deshalb der Fall ist, dass Pflegekräft dafür gestreikt haben! Der Politik haben wir das nicht zu verdanken! Auf anderen Stationen sieht es schon anders aus! Auch in Pflegeheimen ist der Pflegeschlüssel und auch der Anteil von examinierten Pflegepersonal oft miserabel! Kein Grund für deutsche Politiker, auf unser Gesundheitsystem stolumz zu sein! Sind sie es doch, spricht daraus nur die Ignoranz gegenüber dem Pflegenptstand und deren Folgen!
Hallo Werner,
danke für deinen Kommentar.
Angeblich soll der Personalschlüssel sowohl im Krankenhaus als auch in Senioreneinrichtungen nach dem wahren Bedarf ermittelt werden – nicht mehr „Pi mal Daumen“.
Viele Grüße
Sabrina ❤️