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Klinikum Ludwigshafen – Diskriminierung ungeimpfter Mitarbeiter

Da missbraucht ein Chef also, unter dem Deckmantel des Gesundheitsschutz, seine Position und versprüht förmlich seine Positionsmacht. Als Chef aus der reinen Kundenperspektive zu argumentieren, ist meiner Meinung nach in Zeiten enormen Personalmangels absolut gefährlich.

Ich habe nicht schlecht gestaunt als ich gestern die Nachricht gelesen habe. So etwas muss man erst mal sacken lassen.
Worum gehts?
Das Klinikum Ludwigshafen (KliLu) dessen Träger die Stadt Ludwigshafen am Rhein ist will Menschen, welche derzeit unentschlossen gegenüber der Corona Impfung sind, benachteiligen, dies geht aus einigen Medienberichten hervor. Konkret geht es um 400 Mitarbeiter, denn für den Krankenhauskonzern ist eine 80% Impfquote im Haus inakzeptabel, das Ziel ist eine 100% Impfquote wofür der Konzern tatsächlich jeglichen Anstand und Moral verliert.

Führungskräfte müssen akzeptieren, dass Unternehmen zukünftig viel mehr von guten Mitarbeitern abhängig sein werden, als gute Mitarbeiter von Unternehmen. Gute Mitarbeiter zu finden und vor allem zu halten, wird eine der zentralsten Aufgaben von Führung sein.

Beachtlich ist ein YouTube Video (weiter unten im Beitrag) des Klinikums Ludwigshafen – welches sich wohl bemerkt in Trägerschaft der Stadt Ludwigshafen befindet – in welchem der Geschäftsführer am 16.06.2021 unmissverständlich die Regeln in seinem Klinikum klar macht.
Wenn man sich das Video betrachtet fällt auf, dass der Herr, den Raum betritt und seine „Maske“ (keine FFP 2 Maske) direkt auf das Stehpult wirft. Obwohl ihm Pflegepersonen mit Maske gegenüber sitzen, nimmt der Geschäftsführer, der immer wieder auf die Notwendigkeit der FFP2 Maske auch im Freien hinweist, seine medizinische Maske jedoch direkt nach dem Betreten des Raums ab. Führen durch Vorbild wird im Klinikum offensichtlich groß geschrieben. Ein typischer herkömmlicher Führungsstil – Befehl und Kontrolle. Wer die Macht hat, hat Recht. Absolut nicht mein Führungsstil – aber Werte lassen sich nicht schulen – Werte sind eine Haltung.
Das Video sollte sich wirklich jeder einmal anschauen, denn es ist ein Paradebeispiel für schlechte Führung im Jahre 2021. Hier zitier ich einige zu Anfang getroffene Aussagen.

Wir haben andere Regeln wir sind ein ganz anderer Betrieb. Unsere Patienten können erwarten, dass wir alles tun, wirklich alles tun, um sie sicher zu behandeln. Deshalb sind unsere Anforderungen an uns selber deutlich höher als sie an die Bevölkerung gestellt werden können und müssen.
Also bei uns gilt nach wie vor in geschlossenen Räumlichkeiten uneingeschränkt Mund-Nasen Schutz, am Patienten uneingeschränkt, also für alle. Nicht Geimpfte, Geimpfte, Genesene, das ist völlig egal, tragen FFP 2 Masken am Patienten ansonsten tragen [sie] normalen Mund-Nasen Schutz.
[…] Trotz der hohen Impfquote haben wir immer noch eine Reihe Mitarbeiter die sich nicht impfen lassen wollen. Die sind für uns ein echtes Problem. Denn etwa 400, denn die werden sich alle infizieren, alle, zu 100%, nicht alle werden erkranken, aber infizieren werden sie sich alle. Das heißt sie werden alle das Virus übertragen können und damit sich selber, ihre Kollegen aber auch unsere Patienten gefährden. Das ist ein echtes Problem.
[…] Es gibt wenn überhaupt nur ganz wenige Kontraindikationen. […] Es gibt für niemanden mehr einen seriösen Grund für ich lasse mich nicht impfen.

Geschäftsführer Hans-Friedrich Günther am 16.06.2021
Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Mitarbeiter?
  • Kündigung in der Probezeit wenn sich Mitarbeiter nicht impfen lassen, drei Mitarbeiter wurde diese bereits ausgesprochen,
  • Anderen wird aus demselben Grund der Aufstieg in Führungspositionen verwehrt. Laut Betriebsrat sei eine Mitarbeiterin deswegen schon eingeknickt und habe sich impfen lassen.
  • Teilnahme an ext. Veranstaltungen wird nur noch geimpften Mitarbeitern ermöglicht.
  • Neueinstellungen und Vertragsverlängerungen nur gegenüber nachweislich geimpften Mitarbeitern.

Wir führen zurzeit sehr viele Gespräche. Schlussendlich muss sich ein Mitarbeiter, der Corona-Leugner ist oder die Impfung für überflüssig hält, ernsthaft überlegen, ob ein Krankenhaus, wie wir es sind, mit einer sehr großen Verantwortung für die Menschen dieser Region, der passende Arbeitsplatz ist.

Hans-Friedrich Günther, Geschäftsführer des Klinikums

Er geht in dem Video weiter darauf ein, dass die Mitarbeiter aufgeklärt werden. Allerdings wird hier auch keine Aufklärung von Seiten der Klinik helfen. Denn die Informationen sind monoton und nicht alle Aspekte umfassend. Die rund 400 Mitarbeiter, die entweder noch unentschlossen sind oder sich bewusst gegen eine Impfung entschieden haben, sollten auf gar keinen Fall diesem Druck unterliegen.

Da missbraucht ein Chef also, unter dem Deckmantel des Gesundheitsschutz, seine Position und versprüht förmlich seine Positionsmacht. Als Chef aus der reinen Kundenperspektive zu argumentieren, ist meiner Meinung nach in Zeiten enormen Personalmangels absolut gefährlich.
Denn Fakt ist:
Die Arbeit der 400 Mitarbeiter übernimmt nicht mal eben jemand und wie sieht es dann mit dem Fokus rein auf die Kundenperspektive aus? Pflegequalität sichert man nicht durch den reinen Fokus auf eine Impfquote.
Bei einem Defizit von 50.000 Pflegepersonen allein in Krankenhäusern, sind es in Senioreneinrichtungen bereits 120.000. Während der Pandemie haben 9.000 Pflegepersonen den Beruf verlassen. Vielleicht ist das dem Geschäftsführer entfallen.

Eure Führungskraft mit ❤️ #denkeselbst

Hier die offizielle Pressemitteilung des Klinikums Ludwigshafen

Hier noch die Mitteilung des Betriebsrats

Eine Antwort auf „Klinikum Ludwigshafen – Diskriminierung ungeimpfter Mitarbeiter“

Der Mann hat entweder ein echtes Problem mit Durchblutungsstörungen im cerebelum und vom Impfen bzw. Immunsystem keine Ahnung tut mir echt leid

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