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Was bleibt sind Erinnerungen

Die strengen und unaufweichlichen Maßnahmen waren der Grund, dass ein 92 Jähriger sterben musste

Im Merkur Artikel heißt es „Tod ohne Corona, aber wegen Corona“.
Es bedrückt mich, wenn ich diesen Artikel lese, es bedrückt mich so sehr, dass sich ein Kloß im Hals bildet und sich meine Gedanken für einen Moment zerstreuen.
„Der Menschlichkeit einer Pflegerin ist es zu verdanken, dass ich, in einen Schutzanzug gehüllt, meinen Vater noch einmal besuchen durfte“, schildert der Sohn die letzte Begegnung mit seinem 92 Jährigen leicht dementen Vater, nachdem er vergeblich darum kämpfte Ihn im Krankenhaus besuchen zu dürfen.
Der Sohn war extrem schockiert, als er Ihn das erste Mal wieder sah, denn er war nur noch Haut und Knochen.

Aber der Reihe nach, der 92-Jährige lebte bei seinem Sohn, bis zu einem vergleichsweise harmlosen Sturz. Es stellten sich Schmerzen, bei dem 92-Jährigen, welcher durch seine leichte Demenz, stark auf seinen Sohn fixiert war, ein.
Der Senior wurde ins Krankenhaus zur Abklärung eingeliefert.
„Das war“, sagt der Sohn in der kritischen Nachbetrachtung, „das Todesurteil.“

Denn, für eine demente Person furchtbar: Der Sohn durfte seinen Vater in der Klinik wegen der strikten Corona-Schutzmaßnahmen nicht mehr besuchen. Kein einziges Mal. „Und es gab auch niemanden, der sich um einen Telefonkontakt bemühte“, sagt Herbert Scheuerer. Sein Vater: abgeschottet und allein gelassen. Eine Situation, die sich rasch zuspitzte. Denn aufgrund seiner leichten Demenz interpretierte der 92-Jährige die Total-Kontaktsperre falsch: „Er dachte, ich hätte ihn vergessen und abgeschoben, wie ich nachträglich erfahren musste“, berichtet sein Sohn. „Sehr schnell hat mein Vater alle Behandlungen sabotiert, sich die Schläuche herausgerissen und nichts mehr gegessen.“

„Diese Tragödie“, sagt der Sohn, „ist sicher kein Einzelfall.“ Sein Vater sei „Opfer der Coronamaßnahmen“ geworden: Ein Missstand, findet der Unterhachinger – darauf möchte er aufmerksam machen und andere Menschen dafür sensibilisieren, im Zuge strenger Pandemieregeln „einen tödlichen Kollateralschaden“ wie in diesem Fall „nicht zu akzeptieren“.

Erst jetzt konnte „das tragische Riesen-Missverständnis“, so der Sohn, aufgeklärt werden. Niemals habe er seinen Vater abschieben wollen, im Gegenteil, ab dem zweiten Krankenhaustag bemühte er sich um Besuche. Ohne Erfolg.

Die Fehlinterpretation konnte an diesem Nachmittag im Neubiberger Heim aus der Welt geschafft werden, „wir sind im Guten geschieden“, aber den Vater rettete diese späte emotionale Wende nicht mehr: Er starb in der folgenden Nacht. „Nicht an Corona“, betont Herbert Scheuerer, „sondern an Einsamkeit und mangelnder Empathie. Das Krankenhaus hat ihm den Lebenswillen genommen, die Coronamaßnahmen dort waren für meinen Vater das Todesurteil.“

Es kommt mir so bekannt vor, ich weiß wenn man selbst Krankenschwester ist, sollte man das nicht sagen. Man sollte nicht so schwer mit dem eigenen Berufsstand ins Gericht gehen. Meines Erachtens nach liegt das an Maßnahmen die von Menschen angeordnet werden, die von Pflege keine Ahnung haben und keinen Spielraum für Flexibilität zulassen.


Der Artikel war vom 15.01.2020

Eine Antwort auf „Was bleibt sind Erinnerungen“

In meiner familie und das kann wenn jemant das nicht glauben sollte nachgewiesen werden, meine Tante musste sterben. Meine Tante musste ins krankenhaus. Dort wurde sie erfolgreich behandelt. Mein onkel durfte aber nicht zu seiner frau. Meine Tante war sehr einsam und litt und erklährte sich höchstwarscheinlich (abgeschoben und mein mann kommt mich nicht mehr besuchen). Sie starb wenige tage drauf. Wenn man so etwas zulässt ist das für mich MORD. Mein onkel ist nun allein und hätte mit seiner Frau noch glückliche tage verbingen können. Leider hat die politik versagt und politiker können es nicht einmal zugeben. Es ist eine Schande

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